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Steve Jobs (9) – Megaerfolg mit dem iPhone

Steve Jobs (8): Der Neustart von Apple

Geheimprojekt „Purple 2“

Noch gravierendere Folgen für Apple und die Branche sollte das nächste Großprojekt haben, das unter dem Decknamen „Purple 2“ entwickelt wurde. Schon kurz nach der Präsentation des ersten iPods beschäftigte sich die Apple-Führungsspitze konkret mit der Frage, ob Apple ein (Mobil-)Telefon bauen sollte. In einer geheimen Kommandoaktion wurde eine Entwicklertruppe aufgebaut, die auch im Unternehmen weitgehend unbekannt war.

Im Rahmen von ebenso geheimen Arbeiten an einem Vorgänger des iPad hatten die Ingenieure in Cupertino ein erhebliches Wissen über Touchscreen-Technik aufgebaut, das sich auch auf einen kleineren Bildschirm übertragen ließ. Außerdem war mit dem ARM11-Chip endlich ein Mikroprozessor auf dem Markt, der einem Mobiltelefon die nötige Power für aufwendige Smartphone-Anwendungen spendieren konnte. Ab 2005 nahm das von Jony Ive designte Apple-Smartphone immer konkretere Züge an.

Steve Jobs zeigt das erste iPhone (2007)
Steve Jobs zeigt das erste iPhone (2007)

Auf der MacWorld Expo im Januar 2007 konnte Steve Jobs groß auftrumpfen: „Heute stellen wir Ihnen drei revolutionäre Produkte vor: Das erste ist ein Breitbild-iPod mit Touchscreen. Das zweite ist ein umwälzendes Handy. Und das dritte ist ein neues Internet-Kommunikationsgerät, das einen echten Durchbruch bedeutet.“ Jobs wiederholte diese Aufzählung so oft, bis dem letzten Besucher im Moscone Center dämmerte, was er meinte; „Das sind nicht drei separate Geräte, sondern nur ein einziges. Wir nennen es iPhone.“

Die alten Erzrivalen von Microsoft versuchten, den Vorstoß von Apple ins Lächerliche zu ziehen. „Es ist das teuerste Handy der Welt“, bellte Microsoft-CEO Steve Ballmer in einem TV-Interview. „Und die Geschäftskunden werden es ablehnen, weil es keine Tastatur hat.“

Ballmer sollte sich gewaltig irren. Bis zum Ende des ersten Geschäftsquartals 2012 (Ende Dezember 2011) verkaufte Apple 183 Millionen Smartphones.

Sales figures Apple iPhone
Sales figures Apple iPhone

Atombombe gegen die iPhone-Diebe

Mit dem iPhone kann nur Google dank seines Mobilsystem Android mithalten. Steve Jobs war bis zu seinem Lebensende fest davon überzeugt, dass der Erfolg von Android nur durch einen Verrat des langjährigen Google-Chefs Eric Schmidt möglich war. Zwischen 2006 und 2009 saß Schmidt im Apple-Verwaltungsrat und hatte dort die Entwicklung des iPad und des iPhone mitbekommen. Seine Verpflichtungen gegenüber Apple hinderten ihn nicht daran, bei Google die Entwicklung eines konkurrierenden Systems voranzutreiben. Erst als der Interessenskonflikt unübersehbar war, trat Schmidt von seinem Sitz im Apple-Board zurück.

So sahen Smartphones vor dem iPhone aus
So sahen Smartphones vor dem iPhone aus

Als im Januar 2010 das taiwanische Unternehmen HTC ein neues Android-Smartphone präsentierte, das viele Features des iPhones beherrschte, bekam Jobs einen Tobsuchtsanfall: „Unsere Klageschrift legt dar, dass Google verdammt noch mal das iPhone geklaut und uns im großen Stil abgezockt hat. Das ist ein schwerer Diebstahl. Ich werde meinen letzten Atemzug und jeden Penny von unseren 40 Milliarden Dollar (Rücklagen) auf der Bank dafür verwenden, um dieses Unrecht richtigzustellen“, sagte Jobs dem Buchautor Isaacson. „Ich werde Android zerstören, denn es ist ein geklautes Produkt. Ich bin bereit, dafür einen thermonuklearen Krieg anzufangen. Sie schlottern vor Angst, weil sie wissen, dass sie schuldig sind.“

Tatsächlich streiten Apple und viele Android-OEMs wie Samsung und HTC sich seit Monaten vor Gericht. Doch trotz einiger Punktgewinne hat Apple den Siegeslauf von Android bislang nicht stoppen können. Jobs konnte sich mit der Tatsache trösten, dass zwei Drittel der Gewinne der gesamten Smartphone-Branche in den Büchern von Apple stehen und die anderen Hersteller bis auf Samsung wirtschaftlich nicht wirklich auf einen grünen Zweig kommen.

Weiterlesen: Teil 10 – Der Kampf gegen den Krebs und das Vermächtnis von Steve Jobs

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