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Die Geschichte des Apple Macintosh – Fakten und Quellen

Der Apple Macintosh hat Computer-Geschichte geschrieben. Am 24. Januar 1984 präsentierte Steve Jobs den ersten Mac, der die Branche revolutionierte. Der “Mac” war der erste bezahlbare Tischcomputer mit grafischer Benutzeroberfläche und Maus. Für mein Blog Mr. Gadget habe ich im Jahr 2004 die wichtigsten Quellen und Fakten zum 20. Mac-Geburtstag im Januar 2004 zusammengestellt.

 Siehe auch den Feature-Beitrag zur Geschichte des Apple Macintosh

Apple MacintoshIm ersten Apple Macintosh steckte eine CPU von Motorola (MC 68000), die mit 7,83 MHz getaktet war. Der Hauptspeicher (RAM) betrug 128 Kilobyte, das ROM nur 64 Kilobyte. Im Mac steckte außerdem ein 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk mit 400 KByte Speicherplatz. Der integrierte Monitor hatte eine Bildschirmdiagonale von 9 Zoll. Eine Festplatte hatte der allererste Macintosh noch nicht.

Der Apple Lisa, der noch vor dem Macintosh auf den Markt kam, war der erste kommerziell verfügbare Computer mit einer grafischen Benutzeroberfläche.

Apple LisaIm Apple Lisa, der nach der Tochter von Steve Jobs benannt wurde, steckte der Motorola 68000 mit 5 MHz und einem 16-Bit-Datenbus. 512 Kilobyte RAM waren auf die Hauptplatine aufgelötet, während der Rechner auf maximal ein Megabyte RAM aufrüsten konnte.

Das Macintosh-Projekt startete Anfang 1979 mit dem Entwurf von Jef Raskin, der in einem Paper die Entwicklung eines preiswerten Computers für die Massen forderte.

Bright Engineers

Im September 1979 bekam Raskin grünes Licht, ein kleines Team zusammenzustellen, das einen Prototypen bauen sollte. Raskins Teams bildete den Kern der legendären Macintosh-Truppe, die nach der Vorstellung des Macintosh 1984 nicht nur in der Entwickler-Szene einen Superstar-Status genossen. Von links nach rechts: Andy Hertzfeld, Chris Espinosa, Joanna Hoffman, George Crow, Bill Atkinson, Burrell Smith und Jerry Manock.

Im Frühjahr 1981 übernahm Steve Jobs – nicht gerade zur Freude von Jef Raskin – das Macintosh-Projekt und trieb es wie ein Bessener voran. Welchen Beitrag Steve Jobs zur Entwicklung des Macs geleistet hat, habe ich in dem Beitrag Piraten im Valley aufgeschrieben.

Macintosh GUIApple nahm mit dem Macintosh Abschied von der Kommandozeile und präsentierte eine grafische Benutzeroberfläche (Graphical User Interface, GUI). Ohne Zweifel wurde die Entwicklung des Macintosh-GUI von der Arbeit der Pioniere im Forschungslabor Xerox PARC geprägt, wo zuvor der erste Computer mit einer GUI, der “Alto”, entwickelt worden war. Doch der Mac war viel mehr als ein Alto-Clone. Die komplette Geschichte habe ich in diesem Beitrag aufgeschrieben. Lesenswert zum Thema Xerox Parc und Alto sind auch diese Seite und das Buch von Douglas K. Smith und Robert C. Alexander:

Fumbling the Future: How Xerox Invented, Then Ignored, the First Personal Computer.

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MAKING THE APPLE MACINTOSH – Dokumente im Web

 

Design Considerations for an Anthropophilic Computer
(Im Cache)

Erste Überlegungen von Jef Raskin zum Volkscomputer “Annie”

Making the Macintosh – Primary Documents
(Im Cache)

Umfangreiche Sammlung von Aufsätzen zum kulturellen und technischen Hintergrund der Macintosh-Entwicklung. Außerdem werden hier die neuartigen Marketing-Ansätze von Apple dokumentiert.

User Groups and the Macintosh
(Im Cache)

Aufsatz zum Einfluss der User-Gruppen auf die Entwicklung des Apple Macintosh

The Macintosh Marketing Campaign
(Im Cache)

The Macintosh Mouse
(Im Cache)

Von Doug Engelbarts Erfindung bis zur Macintosh-Maus

Evolution of a Computer
(Im Cache)

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Am 24. Januar 1984 lieferte die Piraten-Truppe von Steve Jobs dann den Schatz aus.

Steve Jobs auf den Cover der MacWorldTrotz der revolutionären Neuerungen des Macintosh war der neue Apple-Computer wirtschaftlich zunächst kein Erfolg. Im ersten Businessplan war Apple im Sommer 1981 davon ausgegangen, dass zwischen 1982 und 1985 über 2,2 Millionen Macs verkauft werden können, also rund 47 000 Stück pro Monat. Doch nun kam der Mac erst Anfang 1984 auf den Markt. Und nachdem die Gemeinde der Computer-Nerds (zumindest diejenigen, die sich den ersten Mac leisten konnten) ihren Kaufrausch befriedigt hatte, sackte der Absatz des Macintosh dramatisch auf rund 5 000 Geräte pro Monat ab.

Daran konnte auch Apple-Chef John Sculley nicht viel ändern. Steve Jobs hatte Sculley von Pepsi mit dem Satz “Möchten Sie wirklich den Rest Ihres Lebens damit verbringen, Zuckerwasser zu verkaufen oder die Chance zu ergreifen, die Welt zu verändern?” abgeworben, um das Management und Marketing bei Apple zu professionalisieren. Und zunächst arbeiteten Jobs und Sculley bei Apple trotz sehr unterschiedlicher Führungsmethoden harmonisch und wurden von der Öffentlichkeit als “Dynamic Duo” bei Apple gefeiert. Doch der schleppende Absatz des Macs lies bald ernste Spannungen zwischen Jobs und Sculley aufkommen.

Sculley erinnert sich: “Der Mac konnte einfach nicht viel: Wir hatten Mac Paint und Mac Write als einzige Anwendungen, und der Markt hatte das schon gemerkt. Am Ende des Jahres sagten die Leute: Vielleicht ist der IBM-PC nicht so einfach zu benutzen oder so attraktiv wie der Macintosh. Aber er macht etwas, was wir gerne tun wollen – Tabellenkalkulation, Textverarbeitung, Datenbank. Wir sahen die Umsatzzahlen für den Mac Ende 1984 runtergehen, und das wurde ein Problem im folgenden Jahr.”

Dem Mac fehlten einfach die Anwendungen, die im IBM-Werbespot für den PC die Charly-Chaplin-Figur Karton für Karton durchs Bild schleppte. Daher bemühten sich Guy Kawasaki und andere “Software Evangelists” von Apple die Entwickler in anderen Softwarefirmen davon zu überzeugen, Programme für den Mac zu schreiben. Das mit 128 Kilobyte viel zu enge bemessene ROM des Mac machte diese Aufgabe nicht einfach. Erst als ein Jahr nach dem ersten Macintosh der “Fat Mac” mit 512 Kilobyte raus kam, war der enge Flaschenhals beseitigt. Die Absatzkrise des Macs, die erst 1987 überwunden wurde, führte letztlich zum Zerwürfnis zwischen Steve Jobs und John Sculley.

1987 verkaufte Apple eine Millionen Macs und spielte plötzlich wieder in der IBM-Klasse mit. Über die Hälfte der 2000 Dollar für einen Mac landeten als Gewinn bei Apple. Und Sculley und seine Kollegen im Apple-Vorstand glaubten, dass die User immer bereit seien, für bessere Technik auch viel mehr Geld zu zahlen. In diesen Jahren hat Apple die gigantische Chance versäumt, den Mac als allgemeinen Industriestandard zu etablieren. Man hätte damals nur entweder die Preise dramatisch senken müssen oder ein breites Lizensierungsprogramm mit anderen Hardware-Herstellern eingehen müssen. Mit der Vorstellung von Windows 3.0 im Jahr 1990 schloss sich dieses “Fenster der Möglichkeiten”.

Als Steve Jobs Anfang 1997 in schwierigen Zeiten für Apple zunächst als Berater, dann als Chef zu seinem alten Unternehmen zurückkehrte, war der Wettstreit zwischen Apple Computer und Microsoft um den Industriestandard längst entschieden. Ihm gelang es dann mit neuen Apple-Talenten wie Jonathan Ive nicht nur, die Firma wieder auf die Erfolgskurs zu setzen, sondern auch Zeichen in der Branche zu setzen. Mit dem iMac verblüffte Jobs auch gestandene Pioniere der Computerbranche: “Manchmal hat das, was Apple tut, einen elektrifizierenden Effekt auf uns alle”, meinte Intel-Mitbegründer Andy Grove. “Den iMac hätten wir niemals schaffen können, aber Apple ist einfach nach vorne gegangen und hat es getan.”

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2 Kommentare

    • Der ehemalige Apple-Chef John Sculley hat in einem aktuellen Interview gesagt, es sei ein großer Fehler gewesen, am Ende der Ära der 68000er-Chips von Motorola auf die RISC-Architektur der PowerPC-Plattform gesetzt zu haben.

      I made two really dumb mistakes that I really regret because I think they would have made a difference to Apple. One was when we are at the end of the life of the Motorola processor… we took two of our best technologists and put them on a team to go look and recommend what we ought to do. They came back and they said it doesn’t make any difference which RISC architecture you pick, just pick the one that you think you can get the best business deal with. But don’t use CISC. CISC is complex instructions set. RISC is reduced instruction set. So Intel lobbied heavily to get us to stay with them… (but) we went with IBM and Motorola with the PowerPC. And that was a terrible decision in hindsight. If we could have worked with Intel, we would have gotten onto a more commoditized component platform for Apple, which would have made a huge difference for Apple during the 1990s. In the 1990s, the processors were getting powerful enough that you could run all of your technology and software, and that’s when Microsoft took off with their Windows 3.1. Prior to that you had to do it in software and hardware, the way Apple did. When the processors became powerful enough, it just became a commodity and the software can handle all those subroutines we had to do in hardware. So we totally missed the boat. Intel would spend 11 billion dollars and evolve the Intel processor to do graphics… and it was a terrible technical decision. I wasn’t technically qualified, unfortunately, so I went along with the recommendation. The other even bigger failure on my part was if I had thought about it better I should have gone back to Steve.

      Urspünglich wollte Apple Anfang der neunziger Jahre zusammen mit Motorola und IBM einen echten Konkurrenten zu der x86-Prozessor-Familie von Intel entwickeln, doch Intel konnte sich im Duo mit Microsoft am Markt viel besser behaupten und viel mehr Geld in die Forschung und Entwicklung stecken. Motorola fokussierte sich auf die Produktion von Mobiltelefonen, während IBM die PowerPC-Prozessoren nicht mehr in für Apple optimierten Ausführungen weiterentwickelte. Bis zur Betriebssystems-Version MacOS 9.x war aber Apple an die PowerPC-Architektur gebunden. Der Befreiungsschlag konnte erst mit der Übernahme von NeXT und dem dazugehörigen Betriebssystem NeXTStep erfolgen. NeXTStep war die Grundlage für MacOS X und wurde von Anfang an auch auf Intel-Chips entwickelt. Im Jahr 2005 kündigte Apple-Chef Steve Jobs an, die gesamte Modellreihe auf Intel-Prozessoren umzustellen. Am 10. Januar 2006 wurden der erste Intel-iMac sowie die ebenfalls Intel-basierte Laptopreihe MacBook/MacBook Pro vorgestellt. Noch im selben Jahr wurden auch die Workstations (MacPro) und Server (Xserve) auf Intel-Prozessoren umgestellt.

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